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Palliativversorgung

Paar glücklich in der Natur

Palliativversorgung ist ein ganzheitliches Konzept zur Betreuung von Personen mit einer lebensverkürzenden Erkrankung unter Berücksichtigung ihrer Familien.

Der Fokus liegt darauf, körperliches Leiden und psychischen Stress, bedingt durch die schwere Erkrankung, für den Patienten zu lindern. Pflegende und betreuende Angehörige (Betreuer) werden ebenfalls einbezogen. Sie erhalten auf emotionaler, physischer und seelischer Ebene auch Unterstützung.1,2
 

Was beinhaltet eine Palliativversorgung?

Zu palliativmedizinischen Teams gehören Fachpersonen aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens – darunter Ärzte, Pflegekräfte, Sozialarbeiter und Haushaltshilfen. Das Palliativversorgungsteam arbeitet mit dem Behandlungsteam Ihres Angehörigen zusammen und bietet zusätzliche Hilfe. Die Mitarbeiter sind stets darauf bedacht, Ihre individuellen Bedürfnisse und die Ihres Angehörigen zu berücksichtigen. Dabei ist die Betreuung auf Ihre körperlichen, emotionalen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse abgestimmt.1,2

Bei Lungenfibrose ist Palliativversorgung besonders wichtig. Bei fortschreitender Lungenfibrose ändert sich die Therapie im Laufe der Zeit. Beim weiteren Fortschreiten der Erkrankung tritt die Behandlung der Symptome in den Vordergrund. Die palliative Versorgung verschafft Patienten und deren Familien Zugang zu benötigter Hilfe, um die verbleibende Zeit, so gut es geht, im Rahmen der Möglichkeiten zu verbringen.
 

Wo können Menschen Palliativversorgung
erhalten?3

Ihr Angehöriger kann sich bei einer Palliativversorgung für eine Betreuung an verschiedenen Orten entscheiden. Diese kann z. B. erfolgen:

  • zu Hause

  • in einem Pflegeheim

  • in einem Krankenhaus

  • in einem Hospiz

Wo eine palliative Versorgung stattfindet, ist eine persönliche Entscheidung, die mit dem Angehörigen, anderen Betreuenden und Pflegenden sowie dem Behandlungsteam besprochen werden sollte.

Unterstützung für Sie

Jeder Lungenfibrose-Patient erlebt die Erkrankung anders. Das bedeutet auch, dass pflegende Angehörige (Betreuer) von Lungenfibrose-Patienten ihre ganz eigenen Bedürfnisse haben. Familienmitglieder und Freunde von Patienten mit Lungenfibrose sollten eine zielgerichtete Unterstützung anstreben, die ihren körperlichen, emotionalen und seelischen Bedürfnissen gerecht wird. Diese Leistungen können Folgendes umfassen:

  • Vermittlung an örtliche Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen

  • Beratung und Schulung im Umgang mit medizinischen Geräten

  • Beratung, rechtliche Dokumente und Unterstützung von Betreuern bei praktischen Angelegenheiten (z. B. Finanzen, Versicherungen etc.)

  • Zugang zur Kurzzeitpflege, wenn Sie eine Pause von Ihren täglichen Aufgaben benötigen

Die verfügbare Palliativversorgung kann je nach Region unterschiedlich sein. Das Behandlungsteam Ihres Angehörigen sollte Ihre erste Anlaufstelle sein, um die Palliativversorgung zu besprechen.

Diese sollte gleich bei der Diagnose beginnen und entsprechend in den bestehenden Behandlungsplan integriert werden. Auf diese Weise haben Sie, Ihr Angehöriger und die Familienmitglieder von Anfang an ein Unterstützungssystem zur Verfügung.

Tipp

Tipp

Versuchen Sie so früh wie möglich Gespräche über eine Palliativversorgung mit Ihrem Angehörigen und dem Behandlungsteam zu führen. Planen Sie im Voraus. So haben Sie weniger Stress und mehr Zeit für Ihre Familie und Freunde.

  1. Pulmonary Fibrosis News. Understanding palliative care. Available at: https://pulmonaryfibrosisnews.com/2017/12/05/pulmonary-fibrosis-understa.... [Accessed April 2019].

  2. MarieCurie.org.uk: What are palliative care and end of life care? Available at: https://www.mariecurie.org.uk/help/support/diagnosed/recent-diagnosis/pa.... [Accessed April 2019].

  3. NHS. Where you can be cared for. Available at: https://www.nhs.uk/conditions/end-of-life-care/where-you-can-receive-care/. [Accessed April 2019]. 

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