Diabetiker erkranken öfter am kardio-renal-metabolischen Syndrom

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Ein Unglück kommt selten allein: Diabetes kann die Funktion von lebenswichtigen Organen wie Herz und Nieren verschlechtern.

Diabetes mellitus, insbesondere Typ-2-Diabetes (T2D), stellt nicht nur eine Herausforderung für die Blutzuckerkontrolle dar, sondern geht oft Hand in Hand mit anderen gesundheitlichen Komplikationen. Besonders zu beachten ist das kardio-renal-metabolische Syndrom, welches dann auftritt, wenn zusätzlich zum Diabetes auch Herz und Nieren (= kardiorenales Syndrom) in Mitleidenschaft gezogen werden.

Wenn die Leistung nachlässt: Das kardio-renal-metabolische Syndrom und seine Symptome

In beiden Fällen kommt es zu einem Funktionsverlust, entweder in Form einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz, HI) oder als chronische Nierenerkrankung (Chronic Kidney Disease, CKD). Bei einer Herzinsuffizienz ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen. Das bedeutet, dass wichtige Organe wie das Gehirn zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe erhalten. Eine chronische Nierenerkrankung zeichnet sich dadurch aus, dass die Nierenfunktion stetig abnimmt. Dadurch fehlt das körpereigene Entgiftungssystem, das Stoffe aus dem Blut entfernt, die in hoher Konzentration giftig sind.

Wechselwirkung mit Diabetes

Beim kardio-renal-metabolischen Syndrom treten chronische Herzinsuffizienz und chronische Nierenerkrankung im Rahmen der Stoffwechselerkrankung Typ-2-Diabetes auf. Im weiteren Verlauf beschleunigen und verstärken sie sich gegenseitig und erhöhen sowohl die Häufigkeit der jeweils anderen Erkrankung als auch die Zahl an Herztodesfällen, die auf sie zurückgehen. Darüber hinaus haben Typ-2-Diabetes, chronische Herzinsuffizienz und chronische Nierenerkrankung gemeinsame Risikofaktoren, allen voran Übergewicht, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen.

Insgesamt leiden etwa 40 % der Menschen mit Typ-2-Diabetes an einer chronischen Nierenerkrankung und etwa 50 % haben eine chronische Herzinsuffizienz. Umgekehrt finden sich auch unter Menschen mit Herz- oder Nierenfunktionsverlust häufig Personen mit Typ-2-Diabetes. Daran zeigen sich die schädlichen Wechselwirkungen, die bei einem kardio-renal-metabolischen Syndrom auftreten.

Früherkennung ist der Schlüssel

Der wichtigste Schritt, um das Zusammenspiel der Erkrankungen in Schach zu halten, ist eine frühzeitige Diagnose und Therapie. Deshalb sollte man beim Auftreten einer der drei Erkrankungen, auch die anderen im Auge behalten und insbesondere bei Typ-2-Diabetes auf die Herz- und Nierengesundheit achten. Eine wichtige Maßnahme bei Menschen mit Diabetes ist, im Rahmen regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen zusätzliche Laborparameter zu erheben, die über die Funktion von Herz und Nieren Aufschluss geben.

Medikamentöse Therapie

Die Basis, um der Entwicklung und Verschlechterung eines kardio-renal-metabolischen Syndroms entgegenzuwirken, bilden ein aktiver Lebensstil und eine gesunde Ernährung. Darüber hinaus werden medikamentöse Therapien eingesetzt, sobald die tatsächliche Diagnose Typ-2-Diabetes, chronische Herzinsuffizienz und/oder chronische Nierenerkrankung vorliegen. Mit der kardio-renal-metabolischen Schutzfunktion moderner Diabetesmedikamente können Typ-2-Diabetes, Herz und Nieren positiv beeinflusst werden. Deren Einsatz wird daher in allen einschlägigen medizinischen Leitlinien als wichtige Therapieoption empfohlen.

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